Welche Tiere sollte man nie mit Axolotl halten? – Tödliche Vergesellschaftung

Obwohl Axolotl friedliche und nicht territoriale Tiere sind, ist ein Axolotl-Aquarium keine gute Umgebung für die meisten Fische und aquatischen Tiere, auch wenn einer Vergesellschaftung auf dem ersten Blick nichts im Wege steht.
Bei der Vergesellschaftung entstehen für den Axolotl Gefahren wie Verletzungen, Stress und übertragbare Krankheiten oder Parasiten.

Die Haltung von Axolotl und artfremden Tieren gestaltet sich meist generell schwierig, aber es gibt Tiere, die man auf keinen Fall mit einem Axolotl zusammenhalten sollte. Hier gibt es eine Liste mit Tieren, die man für ein Axolotl-Becken besser meiden sollte:

Inhaltsverzeichnis

Mit welchen Fischen sollte man Axolotl nicht zusammenhalten?

Axolotl sind nicht mit vielen Fischen kompatibel, kleine Fische werden schnell ein Snack und bei größeren karnivoren Fischen besteht die Gefahr, dass der Axolotl selbst die Beute wird. Da es unmöglich ist jede einzelne Fischart aufzuzählen mit denen Axolotl nicht vergesellschaftet werden sollten, gibt es hier eine Liste von verschiedenen Fischarten, mit denen man den Axolotl nicht zusammenhalten sollte.

1. Warmwasserfische

Viele Aquarium Fische benötigen Wassertemperaturen, die weit außerhalb der Toleranzgrenze eines Axolotl liegen. Diese Fische sollte man auf keinen Fall in einem Axolotl Becken halten, da die Temperaturen für eine Spezies immer zu warm bzw. zu kalt sein wird. Wassertemperaturen die dauerhaft über 23 °C liegen können beim Axolotl zu Hitzestress führen und ihn anfälliger für Krankheiten machen.

Zu diesen Fischen zählen z.B. Neonsalmler, Mollys, Platys, Funken- und Kupfersalmler, Leopard- und Zwergbärblinge, Skalare, Diskusfische und Dornaugen.

2. Raubfische

Axolotl sind keine sonderlich wehrhaften Tiere, sie haben weder Stacheln oder ein hartes Exoskelett, noch sind sie sonderlich schnelle Schwimmer. Dadurch können sie karnivoren Fischen schnell zum Opfer fallen und gefressen werden.

In ihrer natürlichen Umgebung haben Axolotl wenig Fressfeinde, die meisten sind Vögel. Aber durch die Verbreitung von gebietsfremden Fischen wie Karpfen und Barschen und durch Umweltverschmutzung sind die Axolotl bestände in der Wildnis stark geschrumpft.
Darum erklärt es sich von selbst das man sie nicht mit Fischen in ein Becken geben sollte, die in den Axolotl ein mögliches Beutetier sehen.

3. Territoriale oder aggressive Fische

Axolotl sind nicht territorial und friedliche Tiere, Fische die ihr Territorium verteidigen oder aggressives Verhalten zeigen sind keine guten Mitbewohner für ein Axolotl Becken. Im besten Fall stresst es den Axolotl und im schlimmsten wird er verletzt.
Zwei Beispiele für solche Fische sind Buntbarsche und Siamesische Kampffische.

4. Bodenbewohner im Aquarium

Dadurch das sich bodenbewohnende Fische im gleichen Bereich wie die Axolotl aufhalten können sie sich schnell in die Quere kommen und gegenseitig stressen. Zu diesen Fischen zählen z.B. Welse, Schmerlen und Grundeln.

5. Sehr aktive und lebhaft Fische

Da Axolotl entspannte dämmerungs- und nachtaktive Tiere sind können sie Fische, die sehr lebhaft sind stören und tagsüber vom Schlafen abhalten.

Im Folgenden werden spezielle Fischarten vorgestellt und warum es keine gute Idee ist sie mit Axolotl zu halten.

Kann man Axolotl mit Siamesischen Kampffischen halten?

Siamesische Kampffische und Axolotl sollten niemals zusammengehalten werden.
Männliche siamesische Kampffische sind sowohl territorial als auch aggressiv und sollten generell nur einzeln, mit Weibchen oder mit gut ausgewählten Mitbewohnern gehalten werden.

Auch weibliche siamesische Kampffische sind keine gute Wahl um die mit einem Axolotl zu vergesellschaften, sie können zwar in Gruppen gehalten werden, bilden untereinander aber eine Hierarchie und kämpfen um ihren Platz. In einem Axolotl-Becken würden sie den Axolotl vermutlich angreifen oder an seinen Kiemen knabbern, weil sie Fleischfresser sind.

Zudem sind siamesische Kampffische tropische Fische und benötigen Wassertemperaturen von 24 bis 30 °C, was weit außerhalb der Toleranzgrenze eines Axolotl liegt.

Kann man Axolotl mit Goldfischen halten?

Der Gedanke Goldfische und Axolotl zusammen zuhalten hört sich erstmal nicht so abwegig an, schließlich brauchen sie ähnliche Wassertemperaturen.

Leider bedeutet das aber nicht das Goldfische gute Mitbewohner für Axolotl sind. Junge Goldfische laufen Gefahr vom Axolotl gefressen zu werden, ausgewachsene Goldfische dagegen können zwischen 35 und 40 cm groß werden und stellen so eine Gefahr für den Axolotl dar. Da sie Allesfresser sind, werden sie vor den Kiemen des Axolotl keinen halt machen, was zu Verletzungen und Stress führen kann.


Dazu kommt die Gefahr das sich der Axolotl verletzten kann, wenn er versucht einen Goldfisch zu schlucken, der eigentlich zu groß für ihn ist.
Auch produzieren Goldfische viel Kot, was zu erhöhten Ammoniak-Werten führen kann, um dies Auszugleichen bräuchte man einen stärkeren Filter.

Kann man Axolotl mit Panzer- oder Schwielenwelsen halten?

Obwohl Panzer- und Schwielenwelse meist eher kleine Fische sind, können sie für Axolotl doch sehr gefährlich werden. Sie besitzen einen Wehrstachel an den Brust- und Rückenflossen und wenn der Axolotl nun versucht sie zu fressen würde er sich dabei verletzten oder der Fisch sich in seinem Maul verkeilen.

Kann man Axolotl mit Ohrgitter-Harnischwelse halten?

Harnischwelse sind friedliche Fische, die sich als Aufwuchsfresser hauptsächlich von Algen, Totholz und Pflanzenresten ernähren. Trotzdem sollte man sie nicht mit Axolotl zusammenhalten.
Da Harnischwelse mit 1 bis 4 cm kleiner sind als Panzer- und Schwielenwelse, können Axolotl in ihnen eine leichte Beute sehen. Aber auch sie haben Stachel, die sie bei Gefahr aufstellen können und dem Axolotl damit Verletzungen zufügen können.

Kann man Axolotl mit Welsen halten?

Allgemein sollte man Axolotl nicht mit Welsen jeglicher Art halten.
Da sie den gleichen Lebensraum im Aquarium besetzten, kommen sie sich schnell in die Quere. Zudem haben die meisten Welse scharfe Rücken- und Brustflossen oder Stacheln, mit denen sie sich verteidigen können, was beim Axolotl schnell zu Verletzungen führen kann.

Kann man Axolotl mit Barschen halten?

Von der Vergesellschaftung mit Barschen sollte man auf jeden Fall absehen. Barsche sind Raubfische und meist gute Jäger, die in dem Axolotl eine leichte Beute sehen würden.

Kann man Axolotl mit Schmerlen halten?

Auch mit Schmerlen sollte man Axolotl auf keinen Fall vergesellschaften. Sie besitzen unter ihren Augen einen Dorn, den sie bei Gefahr aufstellen können. Dadurch besteht die Gefahr das sich der Axolotl verletzt, wenn er versucht den Fisch zu fressen.

Kann man Axolotl mit Stichlingen halten?

Obwohl Stichlinge ähnliche Wasserparameter wie Axolotl benötigen, sollte man sie nicht mit ihnen vergesellschaften. Stichlinge besitzen drei bis sechzehn Stacheln auf ihrem Rücken, die bei Gefahr aufgerichtet werden können. Wenn der Axolotl nun versucht den Stichling zu fressen kann das für beide kein gutes Ende nehmen.
Auch sind männliche Stichlinge während der Brutpflege sehr territorial und würden den Axolotl als Eindringling sehen und angreifen.

Neben Fischen gibt es noch andere Tiere, die man auf den ersten Blick gut mit einem Axolotl zusammenhalten könnte, die aber gefährlich für den Axolotl werden können und man eine Vergesellschaftung deswegen vermeiden sollte. 

Kann man Axolotl mit Schildkröten halten?

Nein, die meisten Süßwasserschildkröten fressen neben Pflanzen und Algen auch Fleisch, deshalb besteht die Gefahr dass die Schildkröte je nach Größe den Axolotl frisst oder schwer verletzt. Je nach Art können Süßwasserschildkröten auch aggressives verhalten zeigen und den Axolotl so stressen.

Auch benötigen die meisten Wasserschildkröten deutlich wärmere Temperaturen als der Axolotl. Deswegen ist es keine gute Idee Schildkröten und Axolotl in einem Becken zu halten.

Kann man Axolotl mit Fröschen halten?

Zungenlose Frösche wie Zwergkrallenfrösche und Wabenkröten benötigen meist Temperaturen zwischen 22 und 26 °C, was für einen Axolotl deutlich zu warm ist.
Dazu sind die meisten Krallenfrosch-Arten sehr lebhafte Tiere, die den Axolotl stressen, oder sogar Aggressionen ihm gegenüber zeigen können. Zusätzlich besteht die Gefahr das sie ihm mit ihren Krallen verletzen.

Zudem können Frösche Träger von Krankheiten und Parasiten sein, die auch für den Axolotl gefährlich werden können. Deswegen sollte man von der Vergesellschaftung von Fröschen und Axolotl absehen.

Kann man Axolotl mit Krebsen halten?

Auch, wenn manche Krebse in den gleichen Wasserbedingungen wie Axolotl leben können, sollte man von einer Vergesellschaftung absehen. Durch ihre Scheren können sie dem Axolotl ernsthafte Verletzungen zufügen, ausgenommen hiervon sind Zwerggarnelen die unter Umständen gute Mitbewohner für ein Axolotl-Becken sein können.

Abschließend stellt man sich vielleicht die Frage, ob es sicher ist Axolotl mit ihren Babys in einem Aquarium zu halten.

Kann man Axolotl mit Baby-Axolotl halten?

Erwachsene Axolotl sollte man nicht mit Axolotl-Larven zusammenhalten, den Axolotl versuchen alles zu fressen, was ihnen vors Maul schwimmt, das schließt leider ihre eigenen Babys mit ein. Auch die abgelaichten Eier werden gefressen, sofern sie nicht aus dem Becken entfernt werden.

Kleinere Jungtiere laufen ebenfalls Gefahr gefressen oder angefressen zu werden. Deswegen ist es sicherer Axolotl-Larven in einem eigenen Becken zu halten und nur Axolotl ungefähr gleicher Größe miteinander zu vergesellschaften.

Fazit

Falls man neben Axolotl noch andere Tiere im selben Aquarium halten möchte, sollte man die Risiken gut abschätzen und sich ausgiebig über die Art informieren. Mit den meisten Tieren sind Axolotl nicht gut zu vergesellschaften oder es ist ganz davon abzuraten. Man sollte darauf achten das potenzielle Mitbewohner friedliche, nicht-aggressive Tiere sind die kaltes Wasser bevorzugen und sich nicht hauptsächlich am Boden des Aquariums aufhalten oder sehr aktiv sind. Das sicherste Tier zur Vergesellschaftung ist ein zweiter Axolotl. 

Eine Liste mit Tieren die gute Mitbewohner für ein Axolotl-Becken sind, gibt es hier.