Wer seinen Axolotl mit anderen Tieren vergesellschaften möchte, sollte genau darauf achten welche Tiere geeignet sind und welche nicht. Da Axolotl Lauerjäger sind, können viele Mitbewohner schnell als Snack enden, da Axolotl versuchen alles zu fressen, was in ihr Maul passt. Auf der anderen Seite sind Axolotl aber auch sehr friedliche Tiere, die sich gegen größere Jäger nicht gut zur Wehr setzen, können.
Deswegen muss bei der Vergesellschaftung darauf geachtet, dass sich die Tiere nicht gegenseitig verletzten.
Grundsätzlich ist es nicht empfehlenswert einen Axolotl mit Tieren anderer Spezies zusammenzuhalten. Axolotl haben kein Problem damit alleine zu leben, ganz im Gegenteil, es wirkt sich positiv auf ihre Lebensdauer und Gesundheit aus, man muss sich also keine Sorgen machen, das ein Axolotl einsam wird.
Auch können neue Mitbewohner Gefahren für deinen Axolotl bergen, folgende sind die Hauptgründe, die gegen eine Vergesellschaftung sprechen:
Verletzungen
Manche Fische haben die Angewohnheit die Kiemen von Axolotl anzuknabbern, durch die Regenerationsfähigkeit der Axolotl wachsen diese bald nach. Aber durch die Wunden können Sekundärinfektionen entstehen, die für deinen Axolotl gefährlich werden können.
Krankheiten und Parasiten
Die neuen Mitbewohner könnten Krankheiten und Parasiten mit ins Becken bringen, die auch für den Axolotl gefährlich werden können. Deswegen sollte man darauf achten neue Tiere erst in eine 30 tägige Quarantäne zu geben, bevor man sie zum Axolotl-Becken hinzufügt.
Verstopfung
Da Axolotl karnivor sind, werden sie versuchen die meisten Mitbewohner zu fressen, wenn sie hungrig werden. Falls die Fische zu groß sind, um vom Axolotl im Ganzen verschluckt zu werden, kann er sich dadurch verletzen, falls er versucht das Tier zu fressen.
Auch wenn der Axolotl es dann schafft Tiere zu fressen, die eigentlich zu groß für ihn sind, kann es zu Problemen im Magen-Darm-Trakt kommen. Das Futter kann stecken bleiben und zu einer Verstopfung führen, was für den Axolotl im schlimmsten Fall tödlich enden kann.
Stress
Da Axolotl Dämmerungs- und Nachtaktiv sind, können ihm Mitbewohner, die tagsüber besonders aktiv sind, den Schlaf rauben. Auch können neuen Mitbewohner, die sehr lebhaft oder sogar aggressiv sind, für den Axolotl sehr stressig sein. Dadurch kann sein Immunsystem geschwächt werden und er ist anfälliger für Krankheiten.
Wenn du trotzdem Mitbewohner für dein Axolotl-Becken haben möchtest, gibt es hier eine Liste von Tieren mit denen die Vergesellschaftung meistens gut funktioniert.
Inhaltsverzeichnis
1. Axolotl
Der sicherste Weg ist, Axolotl nur mit anderen Axolotl zusammenzuhalten. Axolotl können auch problemlos alleine gehalten werden. Aber wenn man Axolotl miteinander vergesellschaften möchte, sollte man darauf achten, das die Axolotl ähnliche Größen haben, da es sonst dazu kommen kann das der größere Axolotl versucht den kleineren zu fressen oder ihn verletzt.
Juvenile, also jugendliche Axolotl können manchmal kannibalistische Tendenzen haben und sich gegenseitig an den Kiemen und Gliedmaßen anknabbern. Dank der großen Regenerationsfähigkeit des Axolotl erleidet er dadurch keine bleibenden Schäden, allerdings kann es zu Sekundärinfektionen kommen, die gefährlich werden können. Bei erwachsenen Axolotl legt sich dieses Verhalten normalerweise.
Diesen Problemen kann man vorbeugen, indem man dafür sorgt, dass das Becken groß genug ist und es Verstecke als Rückzugsorte gibt.
Axolotl können sowohl mit gleichgeschlechtlichen Tieren als auch in einem gemischten Becken gehalten werden. Bei einem gemischten Becken mit erwachsenen Axolotl sollte man darauf vorbereitet sein, dass das Weibchen Eier legt. Dabei können zwischen 50 und 500 Eier in einem Gelege sein. Wenn man möchte das die Eier schlüpfen muss man sie in ein getrenntes Aquarium geben, da die Axolotl sie sonst fressen.
Die einfachste Möglichkeit dem Vorzubeugen ist nur Tiere mit dem gleichen Geschlecht zusammenzuhalten.
Obwohl man Axolotl mit Fischen und anderen Süßwassertieren zusammenhalten kann, sind die meisten Arten tatsächlich nicht gut dafür geeignet. Aber es gibt eine Handvoll Tiere die der Axolotl in seinem Becken toleriert.
2. Zwerggarnelen
Die meisten Zwerggarnelen* können problemlos in den Wassertemperaturen eines Axolotl-Aquariums überleben und sind keine Gefahr für Axolotl. Zusätzlich helfen sie dabei das Aquarium sauber zu halten, indem sie Algen und Pflanzenreste fressen.
Wenn man eine Garnelen-Population in seinem Aquarium aufrechterhalten möchte, sollte man ihnen Verstecke und Rückzugsorte, wie Pflanzen anbieten, denn die meisten Garnelen sind für den Axolotl ein guter Snack für zwischendurch.
Zur Vergesellschaftung eignen sich robuste Arten, die sich schnell vermehren, wie unterschiedliche Rückenstrichgarnelen und Algengarnelen (z.B. Red Fire, Blue Pearl oder Green Jade Garnelen).
Sie lassen sich einfach halten und werden bis maximal 3 cm, meist eher 2,5 cm groß. Algengarnelen können in Gruppen ab 10 Tieren gehalten werden und sie können ein richtiger Hingucker sein, da es viele verschiedenen Farben und Musterungen gibt.
3. Kardinalfische
Eine andere gute Option sind Kardinalfische, da sie ähnliche Wasserparameter wie Axolotl benötigen und allgemein leicht zu halten sind. Ideale Wassertemperaturen liegen dabei für Kardinalfische zwischen 18 und 20 °C. Sie sind eher kleine und friedliche Fische, haben keine Stachel und vertragen sich meist gut mit Axolotl. Sie werde zwischen 4 und 5 cm groß und können bis zu 8 Jahre alt werden.
Kardinalfische halten sich meist in der Mitte des Aquariums auf und so kommen sie dem Axolotl nicht in die Quere.
Kardinalfische werden am besten in Gruppen ab 10 Tieren und in Becken ab 60 cm Länge gehalten. Sie sind Allesfresser und man kann sie gut mit Mückenlarven und Artemia füttern. Verschiedene Pflanzen und Javamoos im Aquarium werden vom Kardinalfisch zum Laichen genutzt.
Allerdings könnte es sein das der Axolotl den einen oder anderen Kardinalfisch frisst, wenn er hungrig wird.
4. Zebrabärblinge
Alternativ zu Kardinalfischen können auch Zebrabärblinge ein guter Mitbewohner für Axolotl-Aquarien sein. Sie brauchen ähnliche Bedingungen wie Axolotl und sind pflegeleichte und friedliche Fische.
Zebrabärblinge können in Gruppen ab acht Tieren gehalten werden und brauchen Wassertemperaturen zwischen 18 und 25 °C. Sie können bis zu 5 cm groß werden und sind exzellente Springer, deswegen sollte ein Aquarium mit Zebrabärblingen immer abgedeckt sein. Füttern kann man sie mit herkömmlichen Flockenfutter, sie vertilgen aber auch Algen, Zooplankton und Insekten.
Vermutlich wird der Axolotl versuchen die Zebrabärblinge zu fressen, aber da sie schnelle Schwimmer sind, haben sie eine gute Chance zu entwischen. Allerdings könnten sie den Axolotl stressen, da sie meist relativ lebhaft sind.
5. Guppys
Unter bestimmten Voraussetzungen kann man auch Guppys mit Axolotl halten. Da sie Wassertemperaturen von 22 bis 25 °C bevorzugen und Temperaturen bis 18 °C tolerieren, stimmen die Temperaturansprüche nicht direkt mit dem eines Axolotl überein, der lieber Temperaturen zwischen 12 und 20 °C haben möchte.
Grundsätzlich sind Guppys pflegeleichte, robuste Fische, die nicht aggressiv sind.
Guppys werden zwischen 3 und 5 cm groß und halten sich meist in der Mitte des Beckens und nah der Oberfläche auf. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben und Musterungen. Sie sind Allesfresser und vertilgen Algen, Pflanzenteile sowie Flocken- und Lebendfutter wie Mückenlarven.
Guppys sind lebendgebärend und bekannt dafür, dass sie sich schnell vermehren, dadurch kann sich eine Population im Becken halten, auch wenn der Axolotl zwischendurch den einen oder anderen Guppy frisst.
Wie Kardinalfische auch sollten sie in Aquarien ab einer Mindestlänge von 60 cm gehalten werden.
Allgemein besteht die Gefahr bei der Vergesellschaftung mit Kardinalfischen, Zebrabärblingen und Guppys, dass die Fische an den Kiemen der Axolotl knabbern könnten. Auch besteht die Möglichkeit das der Axolotl versucht einen Fisch zu fressen, der zu groß für ihn ist und er sich so verletzt.
6. Kleine Schnecken
Ein sicherer Mitbewohner sind kleine Kaltwasserschnecken* wie Blasenschnecken, Posthornschnecken, Spitzhornschnecken und Apfelschnecken. Da die Schnecken langsam unterwegs sind, besteht auch nicht die Gefahr das sie die Axolotl durch zu viel Bewegung stressen.
Die Schnecken können auch dabei helfen das Becken sauber zu halten, da sie Algen, abgestorbene Pflanzenteile und Futterreste fressen.
Blasenschnecken werden maximal 1 cm groß und vertragen Wassertemperaturen von 4 bis 33 °C. Posthornschnecken können bis zu 4 cm groß werden und fühlen sich bei 4 bis 26 °C wohl.
Apfel- und Spitzhornschnecken gehören zu den größeren Schneckenarten und können 2 bis 5 cm, Spitzhornschnecken sogar bis 7 cm groß werden, sie vertragen Temperaturen zwischen 18 to 28 °C gut.
Auch hier besteht die Wahrscheinlichkeit dass der Axolotl das eine oder andere Exemplar frisst, deswegen sollte darauf geachtet werden das die Schnecken nicht zu groß werden, damit der Axolotl sie sicher fressen kann.
Um sicherzugehen das die neuen Mitbewohner keine Krankheiten, Pilze oder Parasiten mit ins Axolotl-Aquarium bringen ist es sinnvoll sie für 30 Tage getrennt in einem anderen Aquarium zu isolieren, bis man sich sicher sein kann das sie gesund sind.
Fazit
Der sicherste Mitbewohner ist immer ein Axolotl mit gleicher Größe. Von allen anderen potenziell geeigneten Mitbewohnern geht immer die Gefahr von Verletzungen und Stress für den Axolotl aus. Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass die Tiere die gleichen Wasseransprüche haben und die Risiken gut abwiegen und vor allem am Anfang gut darauf achten das bei der Vergesellschaftung keine Probleme auftreten.
Es gibt auch Tiere, die man auf keinen Fall mit einem Axolotl zusammenhalten sollte, näheres erfährst du hier.