12 spannende Fakten über Axolotl 

Axolotl sind faszinierende Tiere mit einer interessanten Geschichte und besonderen Fähigkeiten. Hier folgen die 12 spannendsten Axolotl Fakten!

Inhaltsverzeichnis

1. Axolotl stammen aus dem Xochimilco-See in Mexiko

Alle Axolotl stammen aus dem Xochimilco-See und Chalco-See in der Nähe von Mexiko-City. Die Seen waren früher größer und ausgedehnter, aber sind durch das Wachstum der Stadt immer kleiner geworden. 

Menschen und Axolotl kamen das erste Mal im 13. Jahrhundert miteinander in Kontakt, als die Azteken in der Nähe des heutigen Mexiko-City siedelten. Sie gaben den Axolotl den Namen nach einem ihrer Götter “Xolotl”, der Gott des Feuers und Blitzes. Frei übersetzt heißt der Name Axolotl “Wassermonster” oder “Wassergott”.

2. Axolotl bleiben ihr leben lang im Larvenstadium

Andere Amphibien, wie Frösche und Lurche, starten nach ihrem Schlupf aus dem Ei als aquatische Larve und durchlaufen eine Metamorphose. Dabei verlieren sie ihre Kiemen, entwickeln Beine und wachsen zu landlebenden Tieren heran.

Axolotl dagegen leben als aquatische Dauerlarve und entwickeln sich nicht zu ihrer adulten Landleben-Form weiter.

Da Axolotl auch in ihrer Dauerlarven-Form die Geschlechtsreife erreichen, können sie sich fortpflanzen, dies nennt man “Neotenie”. Im Laufe der Evolution haben Axolotl einen angeborenen Schilddrüsendefekt entwickelt, der für die fehlende Metamorphose verantwortlich ist.

3. In sehr seltenen Fällen entwickeln sie sich in ihre adulte, Salamander-ähnliche Form

In Ausnahmefällen kann es passieren, dass ein Axolotl die Metamorphose durchläuft und sich in seine adulte Form entwickelt. Durch den Schilddrüsendefekt fehlt dem Axolotl das Hormon Thyroxin, das die Metamorphose normalerweise auslöst.

Wenn Axolotl großen Mengen Iod ausgesetzt sind, kann dies durch die erhöhte Thyroxinproduktion eine Metamorphose auslösen. Ein anderer Grund für die Metamorphose kann in den Genen des Axolotl liegen. Viele Axolotl sind mit dem Tigersalamander gekreuzt, um besondere Farbschläge zu züchten, wie z.B. Albino-Axolotl. Diese Tiere tragen unter Umständen noch die funktionierenden Gene für eine Metamorphose in sich, sodass es zu einer natürlichen Metamorphose kommen kann. 

Allerdings sind diese Fälle extrem selten, die meisten Axolotl sind nach der Metamorphose sehr geschwächt und leben danach nicht mehr lange. Deswegen sollte man auch nie versuche, eine Metamorphose bei seinem Axolotl auszulösen. 

Hier geht es zu einem Artikel mit mehr Informationen über die Metamorphose von Axolotl. 

4. Axolotl können viele Körperteile regenerieren

Axolotl haben eine starke Regenerationsfähigkeit, folgende Teile ihres Körpers können Axolotl nachwachsen lassen: 

  • Gliedmaßen, wie Arme, Beine und Zehen
  • Ein Teil ihres Herzens
  • Teile ihres Gehirns
  • Rückenmark
  • Haut
  • Schwanz
  • Kiemenäste

Axolotl können neben ganzen Gliedmaßen auch Teile von komplexen Organen, wie dem Gehirn und Herzen nachwachsen lassen. 

In diesem Artikel erklären wir, wie die Regeneration beim Axolotl funktioniert.

5. Axolotl können bis zu 1000 Eier legen

Meist legen Axolotl-Weibchen zwischen 200 und 500 Eier, sie können aber auch bis zu 1000 Eier in einem Gelege legen.

Axolotl-Babys schlüpfen abhängig von der Wassertemperatur nach ca. 10 Tagen und fressen in ihren ersten Wochen ausschließlich Lebendfutter.  

Wenn du dich dafür interessierst, wie sich Axolotl vermehren, kannst du diesen Artikel lesen.

6. Axolotl sind in der Wildnis fast ausgestorben

Durch die Einführung von nicht-heimischen Arten, die Axolotl fressen und Umweltverschmutzung sind Axolotl seit einigen Jahren vom Aussterben bedroht. Sie werden auch durch das Wachstum von Mexiko-City bedroht, da so ihr natürlicher Lebensraum schrumpft. Der Chalco-See wurde fast vollständig trockengelegt und der Xochimilco-See besteht zum größtenteils nur noch aus Kanälen.

Hier gibt es mehr Informationen, warum Axolotl fast ausgestorben sind und was dagegen unternommen wird. 

7. Axolotl gibt es in verschiedenen Farbvarianten

Wilde Axolotl haben normalerweise eine dunkle Farbe, wie Schwarz, braun oder gräulich. Grundlegend besitzen Axolotl drei Arten von Farbzellen, sogenannte Chromatophore, die der Axolotlhaut ihre individuelle Färbung geben. 

  • Melanophoren enthalten das Pigment Melanin und sorgen für dunkle Farben
  • Iridophoren enthalten Guaninkristalle und sehen weiß-silber glänzend aus
  • Xanthophoren enthalten die Pigmente Carotinoide und Pterine und sorgen für gelb, orange und rötliche Farben

Mit der Zeit wurden viele verschiedene Farbvarianten gezüchtet. 

  • Wildling/ Wildform: grau bis schwarz, teilweise mit Punkten und Musterung
  • Weißlinge/ Leuzist: Weiße Grundfarbe mit dunklen Pigmentflecken über den Körper verteilt, haben im Gegensatz zu Albinos dunkle Augen 
  • Melanoid: Schwarz bis braun mit dunklen Kiemen 
  • Axanthisch: schwarz bis braun mit glänzenden Flecken
  • Goldalbino/ Humphrey Albino: weißgelb bis gelb mit rote Kiemen
  • Pigmentloser Albino: ganz weiß, mit roten Augen und Kiemen
  • Axanthischer Albino: hellgelb, mit roten Augen und Kiemen
  • Copper/ Kupfer/ Keks: kupferne Grundfarbe, helle und dunkle Punkte und rote Kiemen

Hier gibt es einen ganzen Artikel über alle Farbvarianten von Axolotl.

8. Junge Axolotl sind kannibalistisch

Besonders junge und frisch geschlüpfte Axolotl haben kannibalistische Tendenzen, sie schnappen nach Zehen und Kiemen ihrer Geschwister. Darum sollten jungen Axolotl immer viel Platz haben und gut gefüttert werden, damit sie nicht aus Hunger versuchen ihre Geschwister aufzufressen.

Ab einer Größe von ca. 15 cm werden Axolotl weniger kannibalistisch und die Gefahr das sie versuchen sich gegenseitig zu fressen ist deutlich geringer.

Allerdings würden ausgewachsenen Axolotl immer noch Baby-Axolotl auffressen, wenn man versuchen würde sie zusammenzuhalten.

9. Axolotl sind beliebte Labortiere

In Forschungslaboren gibt es eine große Anzahl von Axolotl, sie werden besonders in der Regeneration- und Stammzellenforschung genutzt. Dabei werden Axolotl schon seit über 200 Jahren von Wissenschaftlern erforscht.

Besonders interessant ist ihre Fähigkeit Gliedmaßen und Organe nachwachsen zu lassen und ihre Krebsresistenz.

10. Axolotl haben außenliegende Kiemen und Lungen

Obwohl Axolotl ihr ganzes Leben im Wasser verbringen und an Land nicht überleben können, besitzen sie neben Kiemen auch eine Lunge. Ihre Lungen sind nicht vollständig ausgebildet, aber sie benutzten sie zwischendurch, indem sie an die Wasseroberfläche schwimmen und Luft schlucken.

Die Kiemen von Axolotl dagegen liegen nicht wie bei Fischen im inneren ihres Körpers, sondern außen an ihrem Kopf. Sie haben je 3 Kiemenäste an jeder Kopfseite und können ihre Kiemen regenerieren, wenn diese beschädigt oder von einem anderen Axolotl abgebissen wurden. 

Wenn du wissen möchtest, womit Axolotl noch atmen können, kannst du hier weiterlesen. 

11. Axolotl sind weitsichtig und können nicht gut sehen 

Axolotl sind weitsichtig, dadurch können sie weit entfernte Dinge scharf, aber nahe nur sehr unscharf erkennen. Besonders Albino Axolotl scheinen oft eine schlechtere Sehkraft zu haben als andere Axolotl.

Bei der Jagd nach Futter verlassen sich Axolotl hauptsächlich auf ihre anderen Sinne, wie z.B. den “Ferntastsinn” des Seitenlinienorgans und ihren Geruchssinns. 

Hier gibt es einen Artikel mit mehr Details über die Sehkraft und die anderen Sinnesorgane des Axolotl.

12. Axolotl sind sehr Krebs-resistent und können bis zu 20 Jahre alt werden

Meistens werden Axolotl 10 bis 15 Jahre alt, bei sehr guter Pflege gibt es aber auch Tiere, die 20 bis 25 Jahre alt geworden sind.

Zusätzlich sind Axolotl sehr Krebs-resistent und bekommen im Durchschnitt deutlich seltener Krebs als andere Tiere. Nach aktuellen Einschätzungen sind sie ungefähr 1000-mal widerstandsfähiger gegenüber Krebs als Säugetiere.

Fazit

Axolotl sind faszinierende Tiere, die es schon seit vielen Jahrhunderten gibt. Neben der Haltung in heimischen Aquarien helfen sie uns auch Krankheiten besser zu verstehen und neue medizinische Möglichkeiten zu entdecken.

Wenn wir uns in ferner Zukunft also mithilfe moderner Medizin einen neuen Finger oder Arm wachsen lassen können, dann haben wir sicherlich auch dem Axolotl zu danken.

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