Natürlich möchte man das es dem eigenen Axolotl möglichst gut geht. Allgemein werden Axolotl nicht oft krank und sind unkompliziert der Pflege. Aber wie erkennt man einen gestressten Axolotl, wie sieht ein gesunder Axolotl aus und was sind die häufigsten Ursachen für Stress?
Inhaltsverzeichnis
Wie sieht ein gesunder Axolotl aus?
Ein gesunder Axolotl sollte „flauschige“ Kiemen haben, die nicht nach vorne gekrümmt sind, sondern eher seitlich am Kopf sitzen. Auch sollten keine Hautschäden sichtbar sein, Wildtyp-Axolotl haben oft unterschiedlich pigmentierte Haut mit helleren und dunkleren Bereichen, was kein Anzeichen für Stress ist.
Der Bauch des Axolotl sollte rund sein und ungefähr die Größe seines Kopfes haben. Auch sollte dein Axolotl nicht überaktiv oder nervös wirken.
Anzeichen für einen gestressten Axolotl
Dauerhafter Stress macht deinen Axolotl anfälliger für Krankheiten und Parasiten, deswegen ist es wichtig sein Verhalten zu beobachten und auf mögliche Anzeichen für Stress zu achten.
Die zwei wichtigsten Anzeichen eines gestressten Axolotl sind nach vorne gekrümmten Kiemen und eine nach oben gebogene Schwanzspitze. Eine nach oben gebogene Schwanzspitze, besonders in Kombination mit nach vorne gekrümmten Kiemen, ist dabei ein sehr deutliches Zeichen, dass es dem Axolotl nicht gut geht.
Hier sollte man sich sofort auf die Suche nach möglichen Ursachen machen und diese beheben. Auch kann es sein das dein Axolotl beim Aufzeigen solcher Symptome nicht gestresst, sondern krank ist, deswegen solltest du genau darauf achten, ob er noch andere Symptome zeigt.
1. Nach vorne gekrümmte Kiemenäste
Kiemen die stark nach vorne gekrümmt sind zeigen oft Stress an. Selten gibt es Axolotl, bei denen die Kiemen natürlicherweise Kiemen haben die ein bisschen nach vorne gekrümmt sind, hier sollte man seinen Axolotl genau beobachten und überprüfen, ob es keine Stressoren gibt, um sicherzugehen das es kein Anzeichen für Stress ist. Ein häufiger Grund für nach vorne gebogenen Kiemen ist das die Wasserströmung im Aquarium zu stark ist. Axolotl kommen ursprünglich aus einer Umgebung mit sehr wenig Wasserströmung, deswegen sollte man auch im Aquarium darauf achten, dass die Wasserströmung möglichst gering ist.
2. Ein nach oben gebogener Schwanz
Ein weiteres typischen Anzeichen für Stress oder Krankheiten ist das der Schwanz des Axolotl nach oben gebogen ist. Meist ist nicht der gesamte Schwanz gebogen, sondern nur die Schwanzspitze.
3. Weiße/ verfärbte Flecken auf der Haut
Weiße Flecken auf der Axolotl-Haut sind oft ein Anzeichen für Hitzestress oder anderen Wasser-Parametern, die nicht stimmen. Wenn die Haut deines Axolotl nicht mehr glatt, sondern an den verfärbten Stellen „wattebauschartig“ aussieht, kann es sich auch um eine Pilzinfektion handeln. Ein Salzbad könnte dem Axolotl helfen wieder gesunde haut zu bekommen. Ein Guide für ein Axolotl Salzbad gibt es hier.
4. Überaktivität
Axolotl sind meist eher entspannte Tiere, deswegen kann überaktives oder nervösen Verhalten ein Zeichen für Stress sein. Meist liegt in diesem Fall ein Problem mit den Wasser-Parametern vor und das Aquarium-Wasser enthält zu viel Nitrit, Nitrat oder Ammoniak. Bei jungen Axolotln ist ein höheres Aktivitätslevel allerdings normal und kein Anzeichen für Probleme.
5. Lethargie
Im Gegensatz zu Überaktivität ist auch Lethargie ein Grund zur Sorge. Wenn dein Axolotl sich kaum noch bewegt und auch kein Interesse an Futter zeigt, kann das auf ernsthafte Probleme hinweisen und du solltest überprüfen, ob es mögliche Ursachen für Stress im Axolotl-Aquarium gibt oder ob er krank ist.
6. Axolotl frisst nichts mehr
Wenn ein Axolotl kein Interesse für Futter zeigt ist das ein ziemlich eindeutiges Zeichen, das es ihm nicht gut geht. Dieses Verhalten kann eine Reihe von Ursachen haben, wie zu hohe Wassertemperaturen, Überfütterung, Verstopfung oder schlechte Wasserqualität. Als Erstes sollte man die Wasserparameter überprüfen, wenn damit alles stimmt und man von einer Verstopfung oder Verdauungsproblemen ausgeht, kann man den Axolotl Falls sich der Axolotl nach einiger Zeit nicht von alleine erholt, kann ihm ein Aufenthalt im Kühlschrank guttun. Hier gibt es einen Guide für das „Fridging“.
7. Axolotl treibt lange an der Wasseroberfläche
Manche Axolotl mögen es einfach sich nahe der Wasseroberfläche treiben zu lassen, aber wenn dieses Verhalten plötzlich auftaucht und dein Axolotl probiert Richtung Boden zu schwimmen, es aber nicht schafft, kann das ein Zeichen dafür sein das er zu viel Luft geschluckt oder Verdauungsprobleme hat. Auch hier kann eine Zeit im Kühlschrank bei niedrigeren Temperaturen helfen, wenn es sonst keine anderen Gründe für das Verhalten des Axolotl gibt.
Ein weiteres Anzeichen, das eher schwer zu deuten ist, wenn der Axolotl oft an die Wasseroberfläche schwimmt und nach Luft schnappt.
Da Axolotl auch Lungen haben ist das kein ungewöhnliches Verhalten. Wenn es aber sehr häufig vorkommt und dein Axolotl zusätzlich auch hektischer mit seinen Kiemen schlägt, kann es sein das zu wenig Sauerstoff im Wasser ist. Hier sollte man darauf achten, dass der Filter kleine Luftblasen produziert oder einen Ausströmerstein/ Sprudelstein zum Aquarium hinzufügen.
Ein Sprudelstein erhöht den eigentlichen Sauerstoffgehalt im Aquarium zwar nur wenig, aber die Luftbläschen sorgen dafür das kein überschüssiges CO2 im Wasser ist. Das kann sonst die Sauerstoffaufnahme in die Kiemen des Axolotl behindern.
Mögliche Ursachen für einen gestressten Axolotl
Es gibt viele verschiedene Gründe, wodurch ein Axolotl gestresst werden kann, die folgenden sind die häufigsten Ursachen:
1. Zu hohe Wassertemperatur
Eine Hauptursache für Stress bei Axolotl ist eine zu hohe Wassertemperatur, die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 16 und 18 C° und Temperaturen die dauerhaft über 23 C° liegen und sind für den Axolotl schädlich. Als erste Notlösung kann man eine Flasche mit gefrorenem Wasser in das Aquarium legen, um die Temperatur zu senken oder den Axolotl in einem kleinerem Behältnis an einen kühleren Ort stellen. Wenn die Temperaturen voraussichtlich dauerhaft über 23 C° sollte man ein Kühlungssystem in Betracht ziehen, dazu eignen sich z.B. zusätzliche Lüfter oder eine Durchlaufkühlung.
2. schlechte Wasserqualität
Eine weitere Ursache für Stress ist eine schlechte Wasserqualität. Das lässt sich schnell mit einem Test aufdecken. Oft sind „Tropfentests“ genauer als Teststreifen, wie dieses Test-Kit* bei dem man alle wichtigen Parameter, wie Nitrit, Nitrat und Ammoniak überprüfen kann.
Teststreifen sind dagegen einfacher in der Handhabung und geben schnell einen groben Überblick über die Wasserwerte, wie z.B. dieser Wassertest*. Ein erste Hilfe Schritt bei schlechten Wasserwerten ist ein 50%iger Wasserwechsel, danach sollte man weiter überprüfen, ob sich die Wasserparameter verbessert haben.
3. Zu starke Wasserströmung
Eine zu starke Wasserströmung kann schnell ein Grund für Stress bei Axolotl sein, da es in ihrer natürlichen Umgebung keine starken Strömungen gibt.
Deswegen sollte man die Strömung am Filter auf die geringste Stufe stellen, sofern der Filter so eine Funktion hat. Eine weitere Möglichkeit die Strömung zu reduzieren sind sogenannte „Spray Bars“, dadurch wird die Strömung besser im Aquarium verteilt. Auch kann man in Betracht ziehen den Filter auszutauschen, wenn sich die Strömung nicht gut einstellen lässt, oder einen kleineren zu nutzen.
4. Aggressive/ sehr aktive Mitbewohner
Falls man seinen Axolotl mit anderen Tieren vergesellschaftet hat, kann es auch sein das diese den Axolotl unter Stress setzen. Dies ist besonders oft der Fall, wenn die Mitbewohner keine Axolotl sind, sondern andere Tiere wie Guppys oder Kardinalfische, da Axolotl schwer mit anderen Spezies zu vergesellschaften sind.
Der sicherste Fall ist immer Axolotl nur mit anderen Artgenossen zusammenzuhalten. Hier geht es zu einem Artikel über Tiere, die man auf keinen Fall mit einem Axolotl zusammenhalten sollte.
5. Zu viel Licht
Eine weitere Eigenheit der natürlichen Umgebung des Axolotl ist die geringen Lichtverhältnisse. Auch wenn der Xochimilco-See, aus dem die Axolotl stammen, nicht sehr tief ist, ist die Wasseroberfläche doch oft so bewachsen das wenig Sonnenlicht auf den Boden dringt. Dadurch haben sich die Axolotl an eher dämmrige Lichtverhältnisse angepasst und zu viel Sonnenlicht oder sogar zusätzliche Beleuchtung kann schnell Stress auslösen.
Deswegen sollte man darauf achten, dass das Axolotl-Aquarium nicht im direkten Sonnenlicht steht und genügend schattige verstecke im Becken haben.
Fazit
Stress bei Axolotl kann viele verschiedene Ursachen haben, wobei die meisten zum Glück schnell zu beheben sind. Wer auf die möglichen Anzeichen von Stress achtet und seinem Axolotl eine möglichst natürliche Umgebung bietet, wird einen glücklichen und gesunden Axolotl haben.